Ausstellungseröffnung Kunsthalle: Moderne Kunst in all ihrer Vielfalt - Ilmenau - inSüdthüringen

2022-09-10 13:19:55 By : Ms. Joy Chen

Am Samstag eröffnet die Kunsthalle Arnstadts ihre neue Ausstellung. Es wird ein Blick aufs 20-jährige Bestehen und aufs „Who is who“ der modernen Kunstszene.

Arnstadt - Wo hängt schon ein Heisig neben einem Mackensen, ein Heyder neben Antoinette? Auf alle Fälle in den kommenden Wochen in der Arnstädter Kunsthalle. Dort wird am Samstag die neue Ausstellung eröffnet. Der Titel „20 Jahre Kunsthalle Arnstadt“ macht deutlich, worum es geht: um 20 Jahre moderne Kunst am alten Industriestandort.

25 Künstlerinnen und Künstler hat Projektmanagerin Sybille Suchy für die Ausstellung gewonnen. Vielleicht kommen bis Samstag noch ein oder zwei dazu. Das sind bei Weitem nicht alle, die in den letzten zwei Jahrzehnten in den Hallen der ehemaligen Taschenlampenfabrik ausstellten. „Wir haben nur die angesprochen, die bei uns einzeln oder zu zweit ausgestellt haben“, erzählt Suchy. „Sonst wären es wohl um die 100 Künstler gewesen.“

Auch so war der Aufbau der Ausstellung eine große Herausforderung. Nicht nur, dass aus den verschiedensten Ecken Deutschlands Kunstwerke in Arnstadt eintrudelten oder abgeholt werden mussten, vor allem galt es, alle beim Aufhängen unter einen Hut zu bringen. „Wir wussten ja vorher nicht, was bekommen wir“, sagt Sybille Suchy. Doch natürlich sollen die Bilder an den Wänden und Aufstellern auch zueinander passen, soll nichts den Kunstgenuss der Besucher trüben.

„Jetzt passt es ganz gut“ ist Sybille Suchy überzeugt, während noch die letzten Nägel eingeschlagen werden. Groß- und Kleinformatiges wird zu sehen sein, Abstraktes und Fotorealistisches, Aquarelle und Ölbilder, Skulpturen und Grafiken, Landschaftsbilder und Akte. Eben ein Querschnitt durch all das, was moderne Kunst zu bieten hat, was die Kunsthalle in den letzten zwei Jahrzehnten zeigte. Manches mag der Besucher auf den ersten Blick wiedererkennen, anderes wird ihn überraschen. Denn natürlich haben sich die Künstler auch weiterentwickelt, so mancher neue Techniken oder Sujets für sich entdeckt.

Trak Wendisch zum Beispiel, der einst die Eröffnungsausstellung in der Kunsthalle bestritt, blieb damals vor allem mit seinen großen Holzskulpturen im Gedächtnis, hat diesmal aber ein Bild beigesteuert. Studiert hat der Berliner einst Malerei und Grafik bei Bernhard Heisig.

Dass dessen Sohn Johannes an der Ausstellung beteiligt ist, freut Sybille Suchy besonders. Auch wenn Heisigs Bild schon 2009 entstand, wirkt es doch sehr aktuell. Geht es doch um des Deutschen liebsten Sport: den Fußball. Doch das Rot der geschwenkten schwarz-rot-goldenen Fahnen wirkt fast wie Blut, die dunkle Stimmung bedrohlich. „Das passt zur heutigen Zeit“, findet Sybille Suchy.

Ein besonderer Blickfang wird das vierteilige Bild von Antoinette sein. Auch sie gilt als Vertreterin der Leipziger Schule von Heisig, Mattheuer und Tübke. Ihre Bilder erzählen Geschichten, schaffen ungewohnte Perspektiven, berühren und polarisieren. Mythologische Elemente spannen den Bogen zu den Anfängen des Kontinents Europa.

Eines ist sicher. Diese Ausstellung wird die vielseitigste in 20 Jahren Kunsthalle sein. Dafür sorgen die Mitwirkenden mit ihren so unterschiedlichen, individuellen Sichtweisen auf das Leben, die Menschheit und die Tierwelt. Und ganz handwerklich betrachtet mit unterschiedlichsten Techniken vom feinsten Pinselstrich bis zur grob bemalten Fläche.

Man darf sich faszinieren lassen von Tieren in Menschengestalt oder Menschen in Tiergestalt, je nachdem, wie es der Betrachter sehen will, von erotischen Spielereien, von dystopisch-anmutenden Szenarien und exotischen Landschaften.

Zu sehen sein wird die Ausstellung bis zum 14. April. Zur Vernissage am Samstag, 12. Februar, 20 Uhr, gilt 2G. Es spielt die Band „Experium“.

Geöffnet ist die Kunsthalle Dienstag bis Freitag von 14 bis 18 Uhr oder nach Vereinbarung unter Telefon 01 62/  9 84 16 81.