Chemnitz startet mit dem "Chemnitz-Cup": 5600 Mehrweg-Becher für die City | TAG24

2022-08-20 13:33:23 By : Ms. cl x

In Chemnitz gibt es nun einheitliche Mehrweg-Becher. Interessierte Unternehmen bieten diese nun als Alternative zu den umstrittenen Einwegbechern an.

Chemnitz - Tschüss Einwegmüll, hallo "Chemnitz-Cup"! Mithilfe eines lokalen Pfandsystems für Mehrwegbecher will das Chemnitzer Rathaus den Verbrauch von Plastikmüll reduzieren. Damit kommt die Verwaltung dem ab 2023 gültigen Verpackungsgesetz zuvor. Zu Beginn wollen 23 Einrichtungen den sogenannten "Chemnitz-Cup" einführen.

Bislang gaben Händler und Gastronomen nur sporadisch Mehrwegbecher aus. "Wir nutzen seit einiger Zeit das System von 'Recup'. Allerdings hat sich das nicht durchgesetzt, weil es nur sechs Anlaufstellen in Chemnitz gab", erzählt Kati Grundmann (44) von Grundmanns Café.

Jetzt folgt also die große, lokale Lösung. Angeschoben haben die Idee Gastronomen und schließlich der Stadtrat mit einem Beschluss aus 2018. "Eine Arbeitsgruppe hat das Thema Ende 2021 auf den Weg gebracht", sagt Ordnungsbürgermeister Miko Runkel (61, parteilos).

Das Pfand-System funktioniert so: Konsumenten können den Mehrwegbecher ("Chemnitz-Cup") für 1 Euro Pfand erwerben und sich im Lieblingscafé befüllen lassen. Das nächste Getränk gibt's nach Rückgabe des alten Trinkgefäßes im frischen Becher. Alle Teilnehmer können das Pfand erstatten.

Die erste Ladung von 5 600 Bechern im Chemnitz-Design sponsert die Stadt. Das Unternehmen "Relocal" sorgt für Nachschub. "Die Akzeptanz für 'Mehrweg' wächst. Im nächsten Schritt wollen wir Take-away-Behälter an die Gastronomen bringen und das System auf Festen etablieren", erzählt Chef Jens Preißler (43). Die Kunststoff-Becher bestünden aus recycelbarem PVC und seien für zwei Jahre Nutzungsdauer ausgelegt.

Die Einführung sei wichtig, da 2023 ein Verpackungsgesetz in Kraft tritt, das Gewerbetreibende zum Angebot einer Mehrwegalternative verpflichtet.

"Vorher haben meine Eltern immer auf Mehrwegsachen geachtet, aber jetzt, so kurz vorm Studium, ist das natürlich bei mir ein Thema. Ich achte darauf, nicht so viel Plastikmüll zu verursachen."

"Den Euro für den Mehrwegbecher hat jeder", so der Schüler weiter.

"Ein einheitliches Pfandsystem für Trinkbecher finde ich gut, und das sollte man auch sofort einführen. Ich finde es schade, wenn Einwegplastik weggeworfen wird und überall rumliegt."

"Ich selbst trinke zum Beispiel nur aus Glasflaschen", so Alexander Körner.

"Ich bin absolut dafür! Im Haushalt achten wir immer darauf, kein Wegwerfgeschirr zu benutzen. Aus den dünnwandigen Plastikbechern trinkt es sich sowieso nicht so gut. Wir haben aber auch die Zeit dafür."

"Ich kann Leute verstehen, die im Stress sind und sich im Alltag nicht ständig Gedanken um so etwas machen können," findet Kerstin Wagner.

"Ich finde es gut und wichtig, dass die Leute immer mehr darauf achten müssen und jetzt solche Angebote geschaffen werden. Es spricht nichts dagegen, Pfand zu erheben."

"Man kann den Becher ja mit nach Hause nehmen oder einfach wieder abgeben", so die Studentin.

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