Die Punks im Einzelhandel

2022-09-10 13:18:51 By : Mr. Gang Qian

Die Punks in der Geschäftswelt der Knochenhauerstraße: Katharina Wriedt und Oliver von Raven von "Go Bäng!".

An wechselnden Standorten, aber zu jeder Zeit in der Knochenhauerstraße. Seit einem Vierteljahrhundert gibt es nun „Go Bäng!“. Immer bunt, schrill, stets etwas verrückt. Ein Einzelhandel, der immer ein klein wenig anders war, etwas punkiger, etwas direkter. Die Gesichter hinter dem Ladentresen verkaufen nicht nur Waren. Sie beziehen auch stets politisch Stellung: Nicht umsonst gibt es bei ihnen Anti-Nazi-Sticker oder -Shirts, die Regenbogenflagge oder ein „Queer“-Shirt zu kaufen. „Wir wollen auch auf Ungerechtigkeiten aufmerksam machen, gute Ideen weiterleiten, damit diese mehr Aufmerksamkeit erlangen“, sagt Betreiberin Katharina Wriedt. Zusammen mit dem Gründer Oliver von Raven glaubt sie an einen Laden, der offen ist für jedes Alter und Publikum. Und das auch in schwierigen Zeiten für den Handel. Ob Online-Handel, Veränderungen in der Geschäftswelt oder dem Versuch, aus der Knochenhauerstraße eine Fußgängerzone zu machen – Wriedt und von Raven gehen ihren eigenen Weg. Die Punks im Einzelhandel.

Dass es den Laden nun seit einem Vierteljahrhundert gibt, soll am Sonnabend gefeiert werden. Mit einem Frühstücksbuffet bis in den Tag hinein und einer Bühne, auf der stündlich Musiker aus Bremen und Umzu auftreten. Bands wie die Mad Monks, Bad Intention, Lilien & Zimmerman oder Rausz haben sich angekündigt. Und auch Hanna Engel und Thore Wittenberg wollen Live-Musik präsentieren.

Buttons ohne Ende gibt es bei "Go Bäng!".

Die Wand neben dem Ladentresen hängt voller Aufnäher, auf dem Tresen stehen kleine Boxen mit unzähligen Aufklebern, direkt daneben haufenweise Anstecker beziehungsweise Buttons. Es sieht leicht chaotisch aus, durcheinander und unordentlich. Dabei ist alles alphabetisch geordnet: Von A wie „Atomkraft nein Danke“ bis Z wie „Zombies hassen Fast Food“. In dem Laden „Go Bäng!“ in der Knochenhauerstraße 20−25 gibt es zudem Pullover, T-Shirts, Haartönungen, Kaffeebecher und Poster. Viele Poster. Denn mit den Plakaten fing irgendwie auch alles an vor einem Vierteljahrhundert.

Eigentlich begann die Geschichte von „Go Bäng!“ bereits vor mehr als 30 Jahren in England. Gründer Olly von Raven begeisterte sich bei seinem Studium in Leeds im Jahr 1984 so sehr für die dortigen Band- und Filmposter, dass er auf dem Bremer Uni-Weihnachtsmarkt zum ersten Mal versuchte, selbst welche zu verkaufen. 1987 legte er als frischer Diplom-Betriebswirt und englischer Bachelor of Arts in Economics dann den Grundstein für die Gründung: Er meldete den Großhandel „Go Bäng! Posters & Cards“ an, fünf Jahre später eröffnete in der Knochenhauerstraße 3 unter dem Titel “im Angesicht der Schweine“ den erste richtigen “Go Bäng!"-Laden.

Inspiriert vom Shop-in-Shop System der Afflecks Arcades in Manchester schloss sich „Go Bäng!“ wenig später mit befreundeten Ladenbesitzern zu einer Art Jugendkaufhaus zusammen - mit zwei Plattenläden, einem Klamottengeschäft, Sprayerzubehör oder Udopea Headshop. „Das waren unsere besten Jahre“, sagt von Raven über die Zeit von 1997 bis 2007 an der Knochenhauerstraße 27. Als das Haus jedoch verkauft wurde, musste eine neue Heimat gesucht werden. „Aber es ist nicht so einfach, in der City eine bezahlbare Fläche zu finden“, sagt Wriedt. Die Notlösung war die Heroldpassage, die die Macher als überhaupt nicht optimal bezeichnen. „Wir dachten, wir können weiter machen. Aber stattdessen haben uns diese vier Jahre dort fast vernichtet“, sagt von Raven.

Kurz vor der Aufgabe hörten die Einzelhändler allerdings, dass Hot Shot Records nach einem neuen Standort sucht. Seit 2012 sind sie nun am alten Quelle-Standort und weiterhin in der Knochenhauerstraße - jetzt 20 bis 25.

So wie sich der Standort in der Straße ein paar Mal änderte, gab es auch Änderungen im Sortiment. Es blieb immer bei Aufnähern, Buttons, Shirts und Poster, aber die Motive darauf wechselten. Setzen die „Go Bäng!“-Macher anfangs noch auf externe Motive, fingen sie irgendwann auch an, Eigenproduktionen auf den Markt zu bringen. Ein Volltreffer war beispielsweise das Shirt mit dem Aufdruck „Ich hätte den Lutscher mitgenommen“, welches zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika auf den Markt kam. Die Schwester von Sängerin Sarah Connor und ehemalige Freundin von Fußballnationalspieler Mesut Özil, Anna-Maria Lagerblom, jetzt Ferchichi, soll das Shirt damals gekauft haben und es Özil in Südafrika im Mannschaftshotel gegeben haben. In fünf Wochen verkaufte „Go Bäng" 500 T-Shirts.

Weitere Motive oder Sprüche auf T-Shirts sind beispielsweise in Großbuchstaben „LIBERTÉ, EGALITÉ, FCKAFDÉ“, und „WRDR BRMN“, aber auch „Alte Hanse“ oder der Flutlichtmast mit „There is a light that never goes“. Ideen, die sich von einer kleinen Kritzelei auf einem Stück Papier bis hin zum fertigen Teil entwickelten.

Es freut Wriedt und von Raven, dass es ihre Kunden sind, die ein Picknick in der Knochenhauerstraße veranstalteten, um sich für das Einhalten der Regeln in der Fußgängerzone einzusetzen. Da ihr Geschäft im ersten Stock liegt, würde ihnen eine Fußgängerzone nicht allzu viel bringen. Sie befürworten die Zone aber trotzdem, um den Standort für den Einzelhandel in der Nachbarschaft zu stärken. „Dazu müsste sie aber konsequent durchgesetzt werden“, sagt von Raven. Die Autos fahren trotz Schildern und Piktogrammen weiterhin im Drei-Minuten-Takt durch die Straße. Katharina Wriedt ärgert noch etwas ganz anderes: „Über die Bremer Innenstadt wird immer schlecht gesprochen, dabei ist sie viel besser und hat mehr zu bieten, als der Ruf sagt“.

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