Die verrücktesten Millionen-Klagen - Kaffeebecher-Deckel-Gate bei McDonald´s - FOCUS online

2022-09-10 13:18:36 By : Ms. Celina Tang

McDonald's wird wieder wegen verkippten Kaffees verklagt. Schon einmal kostete eine ähnlicher Fall die Kette Millionen. Mit dem Problem steht das Unternehmen nicht allein: In den USA kann jeder für so ziemlich jeden Grund verklagt werden – selbst Tote.

Es war ein einziger Becher Kaffee, der Stella Liebecks Leben für immer verändern sollte. Nicht nur, weil sie das Heißgetränk der Fast-Food-Kette McDonald's versehentlich in ihren Schoß kippte und dabei schwerste Verbrennungen erlitt. Sondern vor allem weil der darauffolgende Prozess ihr viel Geld einbrachte – aber auch sehr viel Ärger, Kritik und weltweiten Medienrummel. 

Zu satten 2,7 Millionen Dollar (rund 2 Millionen Euro) Strafzahlung an Liebeck verdonnerte ein Geschworenengericht die US-Imbisskette. Derzeit muss McDonald's sich wieder vor Gericht verantworten, und wieder geht es um verkippten Kaffee. Diesmal sei der Deckel „fahrlässig, sorglos und unsachgemäß auf den Kaffeebecher gesetzt“ worden, heißt es in der Klageschrift aus Los Angeles. Paulette Carr, die sich an dem Heißgetränk verbrannte, will nun nicht nur die Arztkosten erstreiten, sondern fordert auch Schadenersatz für entgangenen Lohn und den Verlust ihrer Erwerbsfähigkeit gleich mit. 

Es sind teils groteske Fälle, mit denen Anwälte in den USA vor Gericht ziehen, und nicht selten schlagen sie für ihre Mandanten unglaubliche Summen heraus. Für die skurrilsten Klagen gab es einige Jahre den „Stella Award“ – den Preis für die absurdeste Beschwerde, benannt nach Stella Liebeck. Auf 67,3 Millionen Dollar verklagte etwa ein Richter in Washington eine Reinigungsfirma, die seine wertvolle Hose verlegte. Wie die Beteiligten sich nach endlosem juristischen Hickhack einigten, wurde allerdings nicht bekannt. 

Noch befremdlicher schien die Klage eines Mannes aus Portland (Oregon), der behauptete, ständig für die Basketball-Legende Michael Jordan gehalten zu werden und deshalb für Verleumdung und dauerhafte Schädigung 52 Millionen Dollar verlangte. Hinzu kamen unfassbare 832 Million Dollar Schadenersatz, die er von Jordan und einem Mitgründer des Sportartikel-Produzenten Nike für „emotionalen Schmerz und Leid“ forderte. Erst nach Gesprächen mit Nike ließ er die Klage fallen.

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