Gärtner in Ahrweiler: Ein Totalschaden ist noch lange kein Hindernis

2022-09-10 13:19:15 By : Mr. Ken Wong

Die Gärtnerei Wershofen befindet sich am Fuße des Klosters Kalvarienberg - hier planen (v.l.n.r.) Thomas Wershofen, Ralf Wershofen und Christoph Ulrich den Neustart nach der Flut. Foto: ROB

Die Flut ließ nur ein Trümmerfeld zurück. Foto: privat

Ahrweiler. Am Morgen des 15. Juli, also nach der Nacht, als das Wasser kam, sah es auf dem Gelände der Gärtnerei Wershofen so aus, wie an vielen Stellen in Ahrweiler. Alles war kaputt, verschlammt, unbrauchbar. Kaum eine der Pflanzen, Blumen oder Bäumchen hatte die Katastrophe überstanden. Das Areal in der Kalvarienbergstraße glich einem Trümmerfeld. Auch die Verkaufs- und Bürogebäude waren hin. Nur der Klostergarten ein paar Meter weiter hat die Flut überstanden. Dennoch: „So haben wir uns das nicht vorgestellt“, meint Gärtnermeister Christoph Ulrich im Nachhinein. Und: Das Ausmaß der Katastrophe wohl niemand in dieser Intensität im Vorfeld erahnt. Am Flutabend selbst war Ulrich bei seinen Eltern, die in der Grafschaft wohnen. Von der Katastrophe hat er also zunächst nicht viel mitbekommen, zumindest nicht unmittelbar. Nach einer unruhigen Nacht machte er sich auf den Weg nach Ahrweiler, „um sich die Bescherung anzusehen“, wie er sagt. Allein dieses Unterfangen war anstrengender als sonst: Aufgrund der vielen zerstörten Straßen musste Ulrich die Autobahn nehmen, um dann über Ramersbach fahren um zu seiner Gärtnerei zu kommen. Ein Höllenritt. Und was Ulrich dann sah, war zwar grauenhaft, aber kein Grund zur Aufgabe. „Für uns war das gar keine Frage, ob wir wieder aufbauen oder nicht,“ sagt er. „Natürlich machen wir weiter.“ Was folgte war ein schier endloses Aufräumen und Schlamm schippen. Ganze zwei Wochen brauchte es, bis der Gärtnereibetrieb wieder manierlich aussah. Der erste Schritt war, alle zerstörten Pflanzen, Blumentöpfe und Dekogegenstände auf einen Haufen zu schaufeln. Und danach weg damit. Was anderes blieb nicht übrig. Ein paar Hecken haben zwar die Wassermassen überlebt, verkaufen konnte man das aber nicht mehr. Es ist also nicht untertrieben von einem Totalschaden zu sprechen.

Ein Lebenswerk wurde fortgespült

Ein Lebenswerk wurde fortgespült

Auch für Ralf Wershofen, der die beliebte Firma außerhalb der Stadtmauer Ahrweiler über Jahrzehnte aufbaute, war der Anblick seiner Gärtnerei ein Schock. Er und seine Frau Hanna wohnen direkt neben dem Betrieb. Die beiden waren in ihrem Haus beschäftigt – dann kam das Wasser. Flugs holte der Senior Chef einige wichtige Gegenstände aus dem Keller und die Flucht begann. Mitnehmen konnten sie kaum etwas, so schnell stieg der Pegel. Das Ehepaar machte sich in Richtung Kloster auf, dort stand das Wasser bereits kniehoch. Die beiden überstanden die Flut unbeschadet. Doch den Anblick, dass ihr Lebenswerk, das sie in mühsamer Arbeit in über 30 Jahren aufgebaut haben, innerhalb weniger Minuten 1,40 Meter unter Wasser stand, werden sie nie vergessen.

Heute sitzen Christoph Ulrich und Junior-Chef Thomas Wershofen bei einem Pappbecher Kaffee in ihrem neuen Büro-Container. Der wurde dort aufgebaut, wo einst ein normales Gebäude stand. Es kommen wieder Aufträge herein und Kunden fragen nach Tipps für den Garten. Kurzum: Der Betrieb ist wieder angelaufen und die Gärtnerei hat wieder geöffnet. Selbstverständlich war der Weg bis hier hin mühselig. Ulrich ist sich außerdem sicher: Ohne die vielen Helfer hätte man das nie geschafft. Mit dem Wort „Helfer“ ist eine ganze Bandbreite verschiedener Unterstützer gemeint. Mit dabei waren freiwillige Helfer, ganz klassisch mit Schaufel und Gummistiefel. Und dann war da noch die Bundeswehr. Die Soldaten haben einen festgefahrenen Bagger aus Wershofens Fuhrpark aus dem Schlamm gezogen. Apropos Fuhrpark: Viel ist von den Fahrzeugen des Gärtnereibetriebes nicht mehr übrig. Aber auch das ist kein Grund zum Aufgeben. Viel mehr freuen sich Ulrich und Wershofen über die kleinen Silberstreifen am Horizont. Ein solcher war die Eröffnung der Behelfsbrücke des THW an der Stelle, wo einst die Ahrtorbrücke stand. Dank der neuen Querung kommen auch wieder mehr Kunden in die Kalvarienbergstraße. Ulrich: „Das die Infrastruktur wieder hergestellt wird, ist das Allerwichtigste“, sagt er. Und damit meint der Gärtnermeister nicht nur die Zufahrtswege zur Gärtnerei, sondern alle Straßen im noch zerstörten Ahrtal.

In der Traditionsgärtnerei gehen die Planungen mit Tatendrang weiter. Bald möchte man wieder kleine Events auf dem Gelände durchführen. „Wir blicken mit Optimismus in die Zukunft“, so Ulrich zum Schluss. ROB

Boppard. Am Vormittag des 09.09.2022 fand ein Zeuge zwei neugeborene Kitten, die in einer Biotonne am Friedhof in Boppard- Buchholz entsorgt wurden. Die beiden Kitten konnten lebend gesichert und einer Pflegestelle der Tierhilfe Rhein-Hunsrück e.V. übergeben werden. Anhand der Auffindesituation der Tiere, die Nabelschnüre befanden sich noch an den Kitten, Augen geschlossen, wird davon ausgegangen, dass die beiden Tiere wenige Tage alt sind. mehr...

St. Katharinen. Im Zeitraum zwischen dem 09.09.22, 21:00 Uhr und 10.09.22, 08:00 Uhr wurde aus einem Stall in Sankt Katharinen Notscheid ein weißes Pony aus seinem Pferdestall entwendet. Das Pony weist eine auffällige Scheckung insbesondere im Kopfbereich auf. Neben dem Pony wurde auch der Sattel sowie die Trense entwendet. Zeugen, die sachdienliche Hinweise tätigen können, werden um Kontaktaufnahme mit der Polizei Linz am Rhein unter der Rufnummer 02644-9430 gebeten. mehr...

Luckenbach. Am Donnerstag, 8. September, kam es in der Zeit zwischen 02:15 Uhr bis 02:20 Uhr, zu einem Einbruchsdiebstahl in einem metallverarbeitenden Betrieb in Luckenbach, Vor der Neuwiese. Die unbekannten Täter gelangten durch eine eingeworfene Plexiglasscheibe am dortigen Rolltor in das Gebäudeinnere. Dort wurden zirka 1 Tonne an Rohstoffen, hier: Kupfer und Messing, entnommen und vermutlich mit einem größeren Fahrzeug, Lkw oder Transporter, weggeschafft. mehr...

Hanroth. Am Freitag, 9. September meldete gegen 18 Uhr der Vater eines 29-Jährigen, dass selbiger im Anwesen der Familie randaliere. Der Mann wurde festgenommen und in eine psychiatrische Klinik eingeliefert. Bei seiner Festnahme führte er ein Küchenmesser und ein Handsappie (Spitzhacke, die dem manuellen Bewegen von Holz dient) mit, deren Herkunft bisher ungeklärt ist. Zeugen werden gebeten, mögliche Hinweise der Polizei Straßenhaus, unter der Tel. mehr...

In diesem Kommentar sind rassistische, gewaltverherrlichende, beleidigende oder verleumderische Äußerungen enthalten beziehungsweise es werden falsche Tatsachen behauptet? Dann beschreiben Sie bitte in kurzer Form das Problem, die Redaktion wird diesen Kommentar genauer prüfen und gegebenenfalls löschen.